Katis Geburtsbericht

Das Leben ist nicht planbar   So, nun schreibe ich eeeeeeeeeeeeeeeeeendlich meinen letzten Bericht. Die Geburt unseres zweiten Kindes hat unser Leben deutlich durcheinander gebracht, sodass der Bericht einfach erst mal einige Monate lang warten musste. Danach kam noch das Ausbildungsfinale meines Mannes sowie diverse Krankheitswellen mit z.B. Mittelohrentzündung und Magen – Darm – Grippe dazu. Zum Schluss hat sich das Jahr 2013 von uns mit einem neuerlichen, ungeplanten Krankenhausaufenthalt mitsamt OP verabschiedet.   Aber erst mal noch der Teil vor der Geburt: Wie sich herausstellen sollte, lag ich mit meinen Vermutungen der Vorwoche ziemlich richtig.   Ich war nun in der 39. bzw. 40. SSW. Am Samstagabend krampften meine Oberschenkelinnenseiten. Das Krampfgefühl hielt nicht dauerhaft an sondern kehrte schubweise wieder. Gleichzeitig verkrampfte sich auch die Vorderwand der Gebärmutter leicht. Jedenfalls fühlte es sich wie die Vorderwand an.   Sonntagmittags hatte ich ein zittriges Gefühl, da ich vermutlich zu lange nichts gegessen hatte. Nach dem Mittagessen aß ich eine Tafel Schokolade, wodurch es weg ging. Etwas später hatte ich ein krampfendes Gefühl im ganzen Unterleib, den Hüften, dem Rücken bis ca. zur Hälfte sowie etwas im Po und den Oberschenkeln. An diesem Tag packte ich die Kliniktasche fertig. Nachmittags waren wir mit einer befreundeten Familie und deren Tochter um einen See spazieren. Am Abend war ich dann ziemlich erledigt. Meine Beine sowie Füße fühlten sich müde, schwer und heiß an. Abends war außerdem das Baby ziemlich aktiv. Es hat den Fuß z.T. so stark nach Außen gedrückt, dass es unangenehm war.   Am Montag hatte ich leichte Verdauungsbeschwerden. Ab und an hatte ich leichte Krämpfe, auch wieder an den Oberschenkelinnenseiten, der Hüfte und dem unteren Bereich der Gebärmutter. Das Baby war vor allem am Abend aktiv oder es fiel mir besonders am Abend auf, da ich den Tag über mehr von meiner Tochter abgelenkt wurde. Es drückte sich z.T. wieder unangenehm raus. Rechts neben, etwas oberhalb vom Bauchnabel, kam stark der PO (?) zum Vorschein Meine Tochter sagte immer wieder „Baby“, ging an den Bauchnabel, küsste und streichelte ihn. Später abends hatte ich stärkere Krämpfe an den Oberschenkelinnenseiten und der Gebärmutter. Davor und danach kam Übelkeit auf, was jedoch beim ersten Mal durch Essen eines Apfels besser wurde. Beim zweiten Mal war ein leicht zittriges Gefühl dabei.   Mittwochabends hatte ich Durchfall sowie den Tag über immer wieder leichte Krämpfe. Nachdem ich ein Vollbad genommen hatte, ging ca. eine dreiviertel Stunde später beim Gehen plötzlich ein Schwung Flüssigkeit in den Slip. Auch ein frischer Slip nebst Slipeinlage mussten dran glauben. Ich wollte wohl zunächst nicht wahrhaben, was das bedeuten sollte. Nachdem aber immer mehr Flüssigkeit kam, die ich eindeutig nicht halten konnte, rief ich die Hebamme an. Mein Mann hatte davor schon gemeint, ich solle dies doch tun. Aber ich war gerade mal wieder noch beschäftigt und wusste, wenn ich das jetzt nicht zu Ende bringe, wird das so schnell nichts mehr. Allerdings waren dann bald ein Handtuch sowie Stuhlkissen durch… Also rief ich die Hebamme an und wir aktivierten die Großeltern für unsere Tochter, die schon schlief. Wie beim ersten Mal kündigte sich Kind II auch wieder an einem Mittwochabend an, während meine Hebamme gerade mit Rückbildungs – bzw. Geburtsvorbereitungskurs beschäftigt war. Wir sollten uns daher, auch aufgrund des Zustand n. Sectio, in Ruhe fertig machen und dann in die Entbindungsklinik fahren. Vor der Abfahrt wurden nochmal schnell ein paar Fotos vom Babybauch geschossen. Das hatte ich bei meiner Tochter nicht mehr geschafft. Allerdings hatte ich da auch stärkere Wehen.

Bauch kurz vor der Geburt

Alles verlief diesmal viel ruhiger und ohne Hektik. So auch die Fahrt in die Klinik ohne rote Ampeln zu überfahren und auf der rechten Autobahnspur die Lichthupe zu geben 😉 Dass es allerdings bis zur Geburt dann noch so lange dauern sollte, hätte ich nicht gedacht. In der Klinik angekommen, wurde ich erstmal am CTG angeschlossen sowie eine Anamnese erstellt. Irgendwann in der Nacht kam endlich eine Ärztin zur Untersuchung, da viel los und ein Notfall dazwischen gekommen waren. Vorher irgendwann fragten wir eine Hebamme, ob wir denn wohl wieder nach Hause geschickt würden. Wenn die Blase tatsächlich gesprungen sei, wonach es aussehe, sei dies ein Zeichen für den Geburtsbeginn. In diesem Fall „dürften“ wir auf alle Fälle bleiben. So war dem dann auch. Immer mal wieder wurde ich zur Kontrolle ans CTG angeschlossen sowie die Öffnung des Muttermundes überprüft. Wehen hatte ich mal stärker, häufig aber schwächer und manchmal stundenlang gar nicht. Fruchtwasser ging in der Klinik kontinuierlich ab aber nicht mehr so viel wie zu Hause ab.   Am nächsten Vormittag wurde mir vorsorglich ein Zugang gelegt (wie berichtet wegen des vorangegangenen Kaiserschnitts). 16 Stunden nach Blasensprung begann man mit einer Antibiose über den Zugang, da über die geöffnete Fruchtblase Infektionsrisiken des Babys bestanden. Wir wurden dazu nicht gedrängt. Allerdings hätte das Kind bei einer Infektion wahrscheinlich in der Kinderklinik behandelt werden müssen und da die Antibiose – Therapie keine ernsthaften Risiken habe, erschien uns das richtig. Da meine Tochter ziemlich zügig auf der Welt war und ich auch hinterher in der Klinik keine Zeit fürs Lesen oder Ähnliches hatte, befanden sich diesmal in der Kliniktasche keine Zeitschriften und sonstige Utensilien zwecks Zeitvertreibs. Ein Fehler, wie wir bald merkten. Um uns herum kamen und gingen die Menschen. Man hörte immer wieder eine Frau gebären, später ein Baby schreiben bevor es eine Weile ruhig wurde und bald darauf die Eltern mit Kind die Station verließen. Nur wir waren immer noch im selben Vorbereitungszimmer, was definitiv nicht für längeren Aufenthalt ausgerichtet war. Das Wetter war tatsächlich besser geworden, sogar ziemlich heiß soweit ich mich erinnere. Wodurch einige Fenster offen standen und man Geräusche, die mich ein wenig beängstigten, deutlicher hörte. Wir nutzten das Wetter für den einen oder anderen Spaziergang um die Klinik herum. Auch an Sonnenschutz hatten wir nicht gedacht, jetzt aber gut gebrauchen können.   Freitagvormittags entschied ich mich dann für einen Wehen Cocktail. Nachdem ich bereits zwei Nächte nicht geschlafen hatte und mir noch eine Geburt bevor stand, welche gerüchteweise 😉 recht anstrengend sein könnte, sollte es endlich weiter gehen. Auf noch eine Nacht ohne Schlaf vor der Geburt hatte ich keine Lust. Außerdem gefiel mir das Datum 🙂 und ich hoffte, wenn das Kind bis zur Nacht auf der Welt sei, etwas Schlaf zu finden. Der Wehen Cocktail sah wie ein Cocktail aus der Bar aus und schmeckte zumindest bei mir gar nicht so grässlich wie viele meinen. Kurz bevor das Mittagessen kam, wurden die Wehen deutlich stärker und bald darauf kamen der Wehen Cocktail sowie zuvor verzehrte, aus der Region stammende, leckere Erdbeeren retour L Im Laufe des Nachmittags hatte ich mehrmals das zweifelhafte Vergnügen, mit starken Wehen auf die Toilette zu gehen. Ein lustiger Zufall war es, dass nebenan auch eine Frau mit vorzeitigem Blasensprung war, welche ich vorher schon regelmäßig auf dem Flur getroffen hatte. Wie bei mir tat sich auch bei ihr nichts weiter. Nun hatte sie am Vormittag ebenfalls einen Wehen Cocktail getrunken und ihre Wehen wechselten sich mit den Meinen ab. Nachdem die Wehen den wohl benötigten Anschubser erhalten hatten, schritt die Geburt recht zügig voran. Auch ich habe mal „Teenie Mütter“ und die darauffolgende Serie (mir fällt der Name nicht mehr ein) geschaut. Den allgemein bei Geburtsszenen oft zu hörenden Satz, man solle den Presswehen noch nicht nachgeben, hätte ich ignoriert. Selbst wenn ich wöllte, hätte ich diese nicht zurück halten können. Vom einen auf den anderen Moment kamen sie in solch einer Wucht über mich, dass ich mich nicht mehr Herr [bzw. Frau ;-)] über meinen eigenen Körper war. Zum Glück für die Hebamme (die hätte sich was anhören dürfen), hat das aber auch keiner verlangt. Eine Zeit lang hielt ich mich in einer Gebärwanne auf, eine Wassergeburt (wie ich es mir einmal gewünscht hatte) wurde es dann aber doch nicht.   Knapp 48 Stunden nach offensichtlichem Blasensprung und zwei Tage vor dem errechneten Termin war meine kleine süße Quarktasche auf der Welt.   Unsere Hebamme zu Hause hatte mit dem geschätzten Gewicht von knapp unter 3000g ziemlich recht. Es ist nicht gelogen zu sagen, dass eine Spontangeburt ein überwältigendes Erlebnis ist. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung nach der Sectio noch machen durfte. Stünde ich nochmal vor der Wahl, würde ich mich wieder für die vaginale Geburt entscheiden. Zu unserem Glück war es ein kleiner Junge. Denn bei den Mädchennamen hatten wir uns bis zu diesem Zeitpunkt beim Erstnamen nicht entscheiden können, lediglich der Zweitname stand fest J   Seit mein Sohn auf der Welt ist denke ich nicht mehr, es träfe immer nur die anderen. Auch die Aussage „Schlimmer geht´s nicht mehr“ habe ich gestrichen. Es geht immer noch schlimmer. Dafür braucht man sich nur im Krankenhaus und Therapiezentrum auf zu halten. Ja, unser Sohn hat eine Besonderheit, wie sie es in der Geburtsklinik ausdrückten. Eine doppelseitige Lippen – Kiefer – Gaumenspalte. Ohne Vorwarnung. Obwohl mein inzwischen Ex- Gynäkologe sich mit „Pränataldiagnostik“ brüstet und viel auf seine Ultraschallkünste hält. Nun gibt es die Einen, die sagen, dass man die Spalte aufgrund ihrer starken Ausprägung auf dem Ultraschall hätte erkennen müssen. Jedes Mal die Frage, ob wir vorher von der Spalte wussten und ein ungläubiges Schweigen auf unser „Nein“. Die Anderen meinen, dass er eventuell eine Hand vor dem Mund hatte und man es daher beim Ultraschall nicht erkannt hat. Die Klinik, in die wir uns in der Folge zur Behandlung begaben, hat Spezialisten, die eine Spalte wohl auf alle Fälle erkannt und sogar deren Breite in mm hätten ausrechnen können. Es hätte mich nur jemand in der SS zur Feindiagnostik überweisen müssen. So gesehen brachte mir die Betreuung beim Gynäkologen in der SS nichts und ich hätte mich auch genauso gut nur von der Hebamme betreuen lassen können. Mein Mann hatte sich den ganzen Juni frei genommen, damit wir in Ruhe zusammen finden können. Nun verbrachte er seinen „Urlaub“ damit, zwischen unserem Wohnort und der Klinik mit Spaltzentrum (ca. eine Stunde einfache Fahrzeit ohne Stau) hin und her zu pendeln sowie unsere Tochter zu Hause zu betreuen. Es hätte sehr viel geändert, wenn wir vorher von der Spalte gewusst hätten. Jeder der das nicht verstehen kann, war noch nie in so einer Situation. An unsere Liebe zu ihm hätte das nichts geändert. Aber man hätte sich darauf vorbereiten, sich einstellen können. Auf das was kommt. Die Krankenhausaufenthalte, die erschwerte Nahrungsaufnahme, die Blicke und Reaktionen der Anderen, die Operationen und und und. Wir hätten uns vorher auch in Ruhe über die Behandlung informiert und wären so möglicherweise in einem anderen Spaltzentrum gelandet. So bekamen wir am nächsten Tag von Kinderarzt der Geburtsklinik drei Spaltzentren zur Auswahl, die er empfehlen könne. Wir entschieden uns für das an der Klinik, die unserer Meinung nach den besten Ruf habe. Nach einem kurzen Miniaufenthalt zu Hause, fuhren wir zu dieser Klinik. Wir hatten keine Ahnung was uns erwarten sollte. Ob es nur ein Gespräch gibt mit eventueller Untersuchung, eine Plattenanpassung oder wir ein, zwei Nächte bleiben müssen. In der Geburtsklinik hatten sie mir eine Broschüre in die Hand gedrückt. Dort stand etwas von einer Trinkplatte, die meist in den ersten Lebenstagen angepasst würde. Auf der richtigen Station angekommen, wandte ich mich an eine Schwester. Diese sagte einer anderen, dass „ihr“ Kind da sei. Daraufhin kam sie zu mir, stelle sich vor und nahm „ihr“ Kind im MaxiCosi einfach mit. Ich war total überrumpelt, denn seit seiner Geburt vor fünf Tagen war einfach alles ein bisschen viel und lief einfach hinterher. Sie brachte ihn in ein Zimmer der Station. Es war eine Intensiv – Überwachungsstation für Früh- und Neugeborene. Ich stand also nun in einem Zimmer mit Wärmebetten, winzigen Kindern, vielen Schläuchen, Geräten, piepsenden und blinkenden Monitoren und war irgendwie ziemlich erschreckt. Die Schwester hatte inzwischen meinen Sohn aus dem MaxiCosi genommen, auf den Wickeltisch gelegt und begonnen, ihm klinikeigene Kleidung anzulegen. Seine Spieluhr war mittlerweile in einem der Wärmebetten gelandet. Inzwischen war es nicht mehr nur eine Schwester sondern ein ganzer Pulk voller Schwestern, Ärzte, Medizinstudenten …  Es waren immer fünf bis 10 Klinikumsmitarbeiter um ihn herum. Mein Sohn wurde gewogen, gemessen und man klebte ihm Elektroden auf. Ich weiß nicht mehr, ob mir klar wurde, dass es sich hier nicht nur um einen Gesprächstermin handele. Mein Mann hatte das Auto geparkt und war nachgekommen. Wir befanden uns seit Tagen in einer Ausnahmesituation und hatten das Ganze wahrscheinlich noch gar nicht richtig erfasst und nun prasselte eine Unmenge an Inforationen auf uns ein. Zwischendurch sprach man uns noch wegen Übernachtungsmöglichkeiten, Betreuung meiner Tochter, vergünstigte Parktickets an …. Irgendwann fragten wir einen Arzt, wie lange wir wohl bleiben müssten. Er schätze zwei Wochen. Am Ende war sein erster stationärer Aufenthalt dort dreieinhalb Wochen lang. Mit vier Wochen wurde er endlich entlassen. Darauf folgten inzwischen zwei Intensiv – Therapiewochen, zwei Operationen mit jeweils ca. einer Woche stationärem Aufenthalt sowie unzählige ambulante Termine. Zeitweise bin ich jede Woche ein bis zwei Mal ins Spaltzentrum gefahren. Der Klinikaufenthalt sowie OP nach Weihnachten über Silvester und Neujahr hatte ausnahmsweise mal nichts mit der Spalte zu tun. Bei meiner Tochter hasste ich das Stillen anfangs und nahm mir vor, zumindest die ersten drei Monate durchzuhalten. Am Ende war sie knapp elf Monate alt, bis die letzte Stillmahlzeit weg fiel. Diesmal würde ich sehr viel darum gegeben, Stillen zu können. Anfangs wurde mein Sohn mit Hilfe einer 20ml Plastikspritze sowie einem Ernährungsaufsatz aus Silikon (ähnlich einem Aufsatz bei einer Spritztülle) ernährt. Damit fällt man auf dem Spielplatz auf. Vor der ersten OP hatte ich vor allem wegen der Narkose Angst. Er hat diese OP von knapp sieben Stunden allerdings erstaunlich gut weg gesteckt. Sobald er aus der Narkose erwachte störten ihn vor allem seine volle Windel und dass er seit über 12 Stunden nichts mehr gegessen hatte. Daher graut es mir jetzt jedes Mal eher vor dem begleitenden stationären Aufenthalt (zwei Scheiben trockenes Brot zum Frühstück lassen grüßen). Vielleicht will ich es auch einfach nicht mehr so wahrhaben oder es ist eine Mischung aus allem, einfach ein ungutes Gefühl vor jedem KH – Aufenthalt. Bei der ersten OP wurde die Lippe verschlossen sowie der Nasenboden gebildet. Wer ihn bereits vorher kannte, kann vielleicht verstehen, dass ich mich danach erst mal vom Gesicht her an ein neues Kind gewöhnen musste. Das hat ungefähr eine Woche gebraucht. In der zweiten OP wurde der Weichgaumen verschlossen, diese war „nur“ knapp vier Stunden lang. Weitere OPs werden der Hartgaumenverschluss, Nasenstegverlängerung, Gingivoperiostal-Plastik (d.h. direkter Kieferverschluss) und Andere sein. Da die nächsten Monate keine geplanten OPs und Krankenhausaufenthalte anstehen, hoffen wir etwas zur Ruhe zu kommen. Endlich mal einfach nur Familie sein. Vielleicht klappt es sogar, dass mein Mann mal Urlaub hat und während der Zeit nicht einer von uns mit unserer Tochter zu Hause und der Andere mit unserem Sohn im KH sitzt. Bis auf die Schwierigkeiten beim Essen spielt die Spalte derzeit kaum eine Rolle, was sehr entspannend ist. Allerdings sollten wir die Therapieübungen u. A. zur Stärkung der Mundmuskulatur wieder täglich durchführen. Nach der ersten OP waren diese erstmal verboten und es war irgendwie sehr angenehm, einen Pflichtpunkt weniger am Tag zu haben. Unsere Kinder sind übrigens total vernarrt ineinander, ungelogen. Ob das jetzt am kurzen Altersabstand liegt, wie viele meinen, weiß ich nicht. Ich denke es gibt bei jedem Altersabstand Vor – und Nachteile. Beispielsweise fragt unsere Tochter morgens, wenn sie ins Schlafzimmer kommt, zuerst nach ihrem Bruder. Wenn er im KH ist, fragt sie mehrmals täglich nach ihm. Sie bringt ihm Spielzeug (auch ihres), seinen Schnuller, hilft uns bei seiner Versorgung, küsst und streichelt ihn. Wacht er vom Mittagschlaf auf, hört sie ihn vor uns. Weint er, macht sie sich Gedanken, ob er Hunger oder eine volle Windel hat. Wenn wir aus dem Haus wollen, frag sie immer sicherheitshalber nach, ob wir auch das Baby mitnehmen. Nach dem Mittagschlaf kommt sie freudig ins Wohnzimmer, kuschelt sich neben ihm auf die Krabbeldecke und spielt mit ihm. Sie wollte sich sogar schon von ihm wickeln lassen 😉 Umgekehrt ist es genauso. Wenn er weint und seine Schwester kommt zu ihm, um nach ihm zu schauen, huscht gleich ein Lächeln über sein Gesicht. Es ist eine Freude Beide zu beobachten, wenn sie sich begrüßen. Mal schauen wie das wird, wenn er mal mobil ist und ihr das Spielzeug weg nimmt J Aber eventuelle Streitigkeiten unter den Zweien sind mir alle Male lieber als Probleme bezüglich seiner Spalte. Jedenfalls waren meine Sorgen über Eifersucht seitens meiner Tochter unbegründet. Die Kombination aus zwei Kindern unter zwei Jahren und einem Kind mit Lippen – Kiefer – Gaumenspalte war vor allem die ersten drei Monate enorm anstrengend. Dies lag vorallem an der Spalte. Allein das Abpumpen, Therapieübungen und Füttern per Feeder waren und sind z.T. noch ein enormer zeitlicher Mehraufwand. Während dieser Tätigkeiten musste ich auch immer meine Tochter irgendwie bei Laune halten was z.B. beim Abpumpen, wenn ich keine Hand frei hatte, garnicht so einfach war. Die Zwei sehen sich übrigens ziemlich ähnlich. Momentan können sie kaum leugnen, Geschwister zu sein. Legt man Fotos meiner Tochter im Alter meines Sohnes nebens ein aktuelles von ihm, ist kaum ein Unterschied zu erkennen. Über unsere bzw. insbesondere meine Erfahrungen mit Ärzten, Kranken – sowie Kinderkrankenschwestern, Reinigungsfachkräften, Krankenhausaufenthalten, Sondenernährung, Aufklärungsgesprächen, DRKlern, Anästhesisten, nicht haftender Haftcreme, Frühchen, anderen Eltern, Kinder mit Behinderungen und Krankheiten verschiedenster Art, Therapeuten, Verwandten, Bekannten und Freunden, seiner Ernährung, dem Alltag zu Hause, Ärger mit der Krankenkasse sowie einem Versicherer usw. könnte ich mich noch seitenweise auslassen, was jedoch den Rahmen sprengen würde. Daher ende ich hier, bedanke mich für alle Glückwünsche sowie bei den Mitlesern. Für das neue Jahr wünsche ich nachträglich vorallem viel Gesundheit und Frohsinn. Alles Gute! Kati

 Bauch nach der Schwangerschaft