Besuch im Kinderhospiz Sterntaler

Heute besuchten wir das Kinderhospiz Sterntaler e.V. in Dudenhofen

Es war schon einige Zeit vorher geplant, aber durch Olis OP und die lange Genesungszeit mussten wir es immer wieder nach hinten schieben. Obwohl ich heute selbst am Kränkeln war und wir eine sehr anstrengende Woche hinter uns hatten, aber dieses Mal auf keinen Fall absagen wollten, machten wir uns mit unseren Jungs, Alginat, Kunststein, Abformbehältern und Rührgerät auf den Weg ins Hospiz.

Schon längere Zeit ist mir die Kinderhospiz Arbeit durch Fernsehberichte bekannt. Im Frühjahr verstarb ein Kind aus der Kindergartengruppe meines jüngeren Sohnes nach längerem Leidensweg. Obwohl ich das Kind nur wenig kannte, nahm mich die Geschichte doch sehr mit und ich beschäftigte mich wieder mehr mit dem Thema. Da ich auch sonst während meinen malerischen Tätigkeiten im Atelier nebenher gerne Dokus schaue, sah ich mir viele verschiedene Dokus und Berichte über Hospize an. So bin ich auf das Kinderhospiz Sterntaler aufmerksam geworden.

Im Kinderhospiz sind Familien mit schwerkranken Kindern, um dem Alltag für ein paar Tage zu entfliehen, zu entspannen und auch mal Abgeben zu können. Meine Idee war es, den Eltern und Geschwistern Erinnerungsstücke an diese besondere Zeit zu schaffen, an die sich sich auch noch nach Jahren gerne zurück erinnern möchten. So schrieb ich eine unverbindliche Mail an das Hospiz.

Und wie ihr in den folgenden Fotos seht, habe ich Rückantwort bekommen und der heutige erste Tag war bereits ein großer Erfolg!

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Gerade im Hospiz angekommen, wurden wir auch schon sehr herzlich vom Sozialpädagogen Christian empfangen, der sich die Zeit nahm, uns ein wenig durch das Haus, eine umgebaute Mühle, zu führen. Mit der Hausführung im großen Geschwisterbereich mit vielen Spieleangeboten angekommen, waren unsere Jungs gleich vom Tischkicker angetan, für die nächsten Stunden beschäftigt und kaum mehr zu sehen 🙂

Unsere Abformaktion starteten wir im Untergeschoß und im Hof. Es waren 2 Familien daran beteiligt. Eine Familie besuchte das Hospiz mit ihren Töchtern. Die kleinere Tochter leidet an einem Gendefekt. Eine weitere Familie war mit ihren kleinen Zwillingen anwesend. Auf Näheres werde ich hier nicht eingehen.

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Wir formten von den Geschwister Mädchen einen Abdruck zusammen ab und hier seht ihr die große Schwester schon beim Entformen.

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Von den kleinen Zwillingsjungs formten wir Füße ab. Hier durften die Eltern ihre Abdrücke auch selbst auspacken.

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Die Eltern waren immer wieder sehr von der Detailgenauigkeit beeindruckt und hatten viel Spaß bei der Abformaktion.

Hier die Fußabdrücke der kleinen Zwillinge

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Und hier alle Werke des Tages auf einem Bild. Die Abdrücke werden von den Familien selbst nachbearbeitet. Alginatreste müssen entfernt und die Gießkanten geschliffen werden. Danach bleibt ihnen die Erinnerung in 3D erhalten.

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Während die letzten Abdrücke noch am Aushärten in den Formen ruhten, machte ich mich kurz auf den Weg das Hospizgelände zu erkunden. Auf dem folgenden Foto ist das neue Gebäude zu sehen, das schon bald weitere Familien beherbergen wird. Ebenfalls der Fluss, der ehemals die Mühle antrieb und nun unter einem Teil des Gebäudes durchfließt. Ein wunderbarer Ort, an einem wunderbaren Sommertag.

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Die Bilder machen die Wärme des Ortes kaum deutlich. Auch ich kannte zuvor das Kinderhospiz nur aus Videos und von Bildern, aber die menschliche Wärme, die ich heute selbst spüren konnte, lässt sich nicht mit Bildern ausdrücken.

Ganz besonders das Gefühl, das ich am Platz des Gedenkens hatte. Ein Ort an dem Eltern Erinnerungen an ihre verstorbenen Kinder bewahren. Ein unbeschreiblich kraftvoller Platz, daher bleiben auch meine Gefühle hier in Worten unbeschrieben.

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Ich musste mich heute immer wieder  zusammenreißen nicht einfach mal loszuheulen, dennoch verlasse ich den Ort und beende den heutigen Tag mit einer Emfpindung von Bereicherung und riesigen Glücks.

Vielen Dank an die Familien und Mitarbeiter im Hospiz, die uns so offen empfangen haben und ihre Geschichten mit uns teilten. Vielen Dank an die Spender, die so eine Arbeit überhaupt ermöglichen.

Wir werden bald zurückkehren und freuen uns weitere Familien kennenzulernen.

Wollt ihr die Arbeit im Kinderhospiz auch unterstützen, hier findet ihr die nötigen Infos.

Auszug aus der Sterntaler Seite:

Bis heute gibt es keinerlei staatliche Unterstützung für stationäre Kinderhospize. Für die  Aufnahme eines lebensverkürzend erkrankten Kindes im Kinderhospiz Sterntaler übernehmen die jeweiligen Kostenträger (z.B. Krankenkasse und/oder Pflegekasse) bei entsprechender Pflegeeinstufung und Krankheitsverlauf ca. 60% der Kosten. Die verbleibenden 40% der anfallenden Kosten für die Pflege und Betreuung des Kindes müssen über Spenden finanziert werden.

Die Aufnahme der Familien, alle Renovierungs, Umbau- und Neubaukosten, therapeutische Angebote und Betrieb des Kinderhospizes müssen komplett über Spenden getragen werden – jedes Jahr aufs Neue…

Spendenkonto:

GLS Gemeinschaftsbank eG
BLZ: 430 609 67
Konto: 6026347800

IBAN: DE19430609676026347800
BIC: GENODEM1GLS

Quelle: www.kinderhospiz-sterntaler.de